Windenergie optimal nutzen
Wie diese überschüssige Energie effizient in andere Energieformen umgewandelt werden kann, ist Thema intensiver Forschung. Eine Wasserstoff-Pilotanlage im Energieknoten Neusiedl liefert neue Erkenntnisse.
Energiesysteme vernetzen für eine höhere Energieeffizienz
Die Forschung Burgenland und die Fachhochschule Burgenland beschäftigen sich schon seit mehreren Jahren mit dem Thema „Sektorenkopplung“, also der optimalen Verschränkung der verschiedenen energiewirtschaftlichen Sektoren Strom und Wärme/Kälte, um die Schwankungen der erneuerbaren Energie auszugleichen. Ein im letzten Jahr abgeschlossenes Forschungs- und Infrastrukturprojekt namens „Sector Coupling for Renewables“ hat sich intensiv damit befasst und unterschiedliche Sektorkopplungspunkte geschaffen. Die Wasserstoff-Pilotanlage ist eine davon.
Überschüssigen Windstrom als Wasserstoff speichern
Überschüssiger Windstrom, der nur schwer vermarktet werden kann, wird bereits länger in einer Anlage in Neusiedl am See mit Hochleistungswärmpumpen in Wärme umgewandelt („Power-to-Heat“) und über ein Fernwärmenetz an 1.000 Haushalte verteilt. Mit einer Investition aus dem IWB/EFRE-Programm wurde die bestehende Anlage um eine Wasserstoff-Pilotanlage erweitert, in der überschüssiger Windstrom in Wasserstoff umgewandelt wird. Die dabei anfallende Abwärme wird für die Wärmeversorgung genutzt, der Wasserstoff wird in Gasflaschen zwischengespeichert. Wenn es zu wenig Wind gibt, kann dieser mittels einer Brennstoffzelle wieder in Strom zurückgewandelt werden.
Wertvolle Erkenntnisse zur Erreichung der Klimaziele
Die Anlage macht es möglich, dass täglich bereits 1,8 Nm³ Wasserstoff pro Stunde erzeugt und gespeichert werden. Das Projekt liefert damit auch wertvolle Forschungsergebnisse, wie intelligente „Kopplung“ von Windstrom, Fernwärme und Wasserstoff(speicherung) funktionieren kann, welche Zwischenspeicherungen optimal sind und wie die Infrastruktur dafür aussehen muss. Ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität!